Tauchen in den Cenoten

Süßwasser und Lichteffekte

 

Die Yucatán-Halbinsel ist unterirdisch von einem riesigen wasserführenden Höhlensystem durchlöchert, das die Wasserversorgung mit Süßwasser gewährleistet. An über 3000 Stellen befinden sich Einsturzlöcher der Kalksteindecke und somit Zugänge in dieses Höhlensystem. Diese mit Wasser gefüllten Löcher werden „Cenoten“  (Abstammung aus dem Maya-Wort „D’zonot“) genannt, was soviel bedeutet wie „heilige Quelle“.  Diese natürlichen Wasserlöcher waren ausschlaggebend für menschliche Ansiedlungen. Die Maya betrachteten sie als Eingänge zur Unterwelt oder „Xibalba“ und nutzten sie nicht nur zur Wasserversorgung, sondern auch als religiöse Opferstätten. Heute sind die Cenoten noch im Besitz der Maya, die sie auch noch selbst nutzen. Von Isaac bekamen wir viele Informationen über die Kultur der heutigen Mayas. Neben den Familiengeschichten zu den einzelnen Cenoten, die wir besuchten, erzählte und zeigte er uns,

  • dass die Maya die Cenoten häufig in Gemeinschaften mit mehreren Familien gemeinsam bewirtschaften;
  • dass die Maya-Familien heute noch in Gemeinschaft leben: offene Schlafhütten mit Hängematten, eine Kochhütte, eine Schule, Ställe und Gehege für die Tiere und Felder für Kartoffeln, Gemüse und Obst;
  • dass es ein eigenes „Maya-Schulsystem“ gibt, indem die Kinder lernen, was sie zum Überleben in ihrer Gemeinschaft benötigen: lesen und schreiben, das Bewirtschaften der Böden, die Viehzucht, das Töten und Verarbeiten der Tiere und grundlegende handwerkliche Fertigkeiten;
  • dass es sogar eine Sauna gibt, in der die Mayas mit heißen Steinen gemeinsam über zwei Stunden eine Reinigungs-Zeremonie durchführen und sich danach in der Cenote „reinwaschen“.

hier geht´s zu unserem Cenoten-Video (YouTube)

Heute kann in einigen dieser Cenoten geschwommen und getaucht werden. Auch das Höhlensystem unter Yucatán kann an vielen Stellen betaucht werden, dazu muss man allerdings eine Höhlentaucherausbildung nachweisen können. Das glasklare Wasser in den Cenoten vermittelt den Tauchern das Gefühl im Raum zu schweben, obwohl das Wasser mit 24 °C nach einer Stunde sehr frisch wird. Atemberaubend sind der Wechsel zwischen totaler Dunkelheit zwischen zwei Cenoten oder in den kleinen Höhlen und den fantastischen Lichteffekten der eindringenden Sonnenstrahlen in das glasklare Wasser. Man sieht die Spiegelungen der Bäume außerhalb und „fliegt“ regelrecht in riesigen unterirdischen Räumen und taucht zwischen Stalaktiten und Stalakmiten hindurch. Ein absolutes Highlight sind auch die Haloklines, die Übergangszone zwischen Süßwasser und dem sich darunter befindlichen Salzwasser.

Das Dive Center Planet Scuba Mexiko unter der professionellen Leitung und persönlichen Betreuung von Markus und Manuel nach den Tauchgängen beim obligatorischen Deko-Bier mit vielen weitern Infos ums Tauchen hat uns einen wunderbaren Einblick in das Cenoten-Tauchen gegeben und die Besonderheiten dieser Unterwasser-Landschaften hervorgehoben. Waren die ersten beiden Cenoten „Casa Cenote“ und „El Eden“ noch zum Eintauchen, steigerten sich das Niveau und die Eindrücke mit jeder weiteren besuchten Cenote. Wir tauchten „Dos Ojos“, „Chac Mool“, „Chikin Ha“, „Angelita“ und „Tajma Ha“. Alle Infos zu den Tauchplätzen und zur Tauchschule findet ihr hier.

 

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